Aphorismen

In der Ewigkeit des Wassers, ruht die Literatur

  • Im fahlen Licht der Frühe sitzt der Igel schon wieder in seiner Furche und weiß, gleich läuft er wieder, der Hase: die Wahrheit richtet sich nicht nach dem Hasen, er muss sich nach der Fabel richten.
     
  • Die Haut der Menschen, vom Leben gegerbt, im Internet, der Tanzplatz der Zombies, per e-mail erobert Englisch endgültig die Welt. 
     
  • Noch im Liebesgedicht bist du hellwach, solange du deinen Strom zahlst, küsst dich im Internet gleich eine Chinesin.
     
  • Alle Liebesgedichte wollen zum Verleger, denn in der Druckmaschine ruht der Kuss der Welt.
     
  • Ins Stammbuch für Steuerprüfer: Soll und Haben im Gedicht, sind wie Kaiser Rotbart im richtigen Leben.
     
  • Unerbittlich, wie Kunst und Steine sind, stoßen die Dichter die Worte in die Welt: Papier gewordenes Gedächtnis der Menschheit.
     
  • Im Spiegel der Ästhetik, entfaltet die Literatur ihr Sonntagsgesicht.
     
  • Im Geburtstagskalender des Feuilletons, wachsen die Journalisten.
     
  • Wut und Trauer, halten die Literatur zusammen.
     
  • Die Trauer der Dichter, färbt den Grund des Ozeans taghell.
     
  • Im Höllenschlund, erreicht der Künstler den Himmel.
     
  • Gedichte sind wie Papierschiffe, im Fluss der Welt, einmal unterwegs, wundert sich selbst Gutenberg, wenn das Hochwasser im Rhein niemals endet, die Loreley in Schiffers Nachen davonfährt, und Heine in Paris Deutschland küsst.
     
  • In der Weite des Gedichts, treffe ich dich.
     
  • Im Tod gibt nur der Künstler die Löffel ab, die Kunst fährt im Maserati weiter, wenn Karl Marx küsst, beginnt das ewige Leben.
     
  • Zeilen auf Papier, die sanft und rau über die Seiten gleiten: das Leben der Menschen in Literatur gerafft. Die Lügen, den Weltgeist, die prallen Hosen, überlassen den Politikern. Wer gewählt ist, sitzt in den Wolken, im Protokoll der Geschichten, halten die Dichter die Welt zusammen,
     
  • Soll und Haben, dem Finanzamt entrissen.
     
  • Ein Schriftsteller freut sich über jeden neuen Literatur-kritiker: jede Sorge ist unnötig, die Literatur lebt, ein Wechselbalg der Reflexion, in der unendlichen Revolution der Ästhetik.
     
  • In der ewigen Anarchie, im Entwurf der Ästhetik, im Mantel, im Schwung der Falten, im Himmel der Buchstaben und Worte, ist das lyrische Ich nicht vorgesehen.
     
  • Im Liebesgedicht, küsst Mutter Erde die Welt, wärmt die Sonne weit über den Horizont.
     
  • In der Ewigkeit des Wassers, ruht die Literatur.